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this episode:
christoph kohl
architect & city planner
1961 -2025

ck

2025

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christoph kohl
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christoph kohl is an observer, a player, and a lover. as a theorist, planner, and enthusiast, he embodies the ideal of the universally interested and active person. his attention is remarkably calm, his resulting analysis compellingly precise, and now and then his grasping passion for words leads him to circle a topic more than necessary—always with a smile, of course. the often overused saying that a picture is worth a thousand words could not be more aptly applied than to the portrait of the architect and urban visionary. effortless presence, inviting restraint, and mischievous but respectful humor—all the qualities captured wonderfully in this photograph—envelop the conversation partner, who feels wholly and warmly welcomed.

kohl, who studies in innsbruck, vienna, and venice, shies away from no controversy, and when necessary, he meets it with charm and equal determination. his positions do not only receive praise and applause, and as is often the case with creatives who whisk eggs with a larger beater, his critics do more than tug his ear or cheek. in line with the saying, “blessed is the day when two architects agree,” the ongoing translation—with his partner rob krier—of the ideal village green into inner-city design formulas is met with critical views. beyond that, kohl also develops his own terminology for how architectural style should take shape in larger-scale new settlements—but a second, more focused look at his portrait quickly confirms the accurate impression that the tyrolean knows well how to deal with such resistance.

the bolzano-born, extremely active representative of a formerly unnamed post-war generation meets the mockingly envious label ‚boomer‘ with a smile and a multitude of remarkable virtues – too vague, the generalizing phrase dissolves into blurriness. as a partner, father, teacher, and entrepreneur, christoph kohl is a willing ear and a guiding hand. open, honest, hardworking, and patient, he sits down at his desk one evening in april 2025 and does not get up again – he leaves too early, too quietly, and above all too quickly. kohl’s visions of a better world may have changed it imperceptibly, but it is precisely those seemingly small acts of self-evidence that nourish and sustain a living culture. every passing leaves an unfillable void and deep sorrow, but in the memory of christoph kohl, a warming seed silently begins to sprout, one that, for good reason, tempts a gentle smile.

iir, april 2025

Christoph Kohl ist ein Beobachter, ein Spieler und ein Liebhaber. Als Theoretiker, Planer und Mensch vereint sich in ihm das Ideal des universell interessierten und tätigen Menschen. Seine Aufmerksamkeit ist bemerkenswert gelassen, die daraus resultierende Analyse zwingend präzise, und hin und wieder verführt ihn seine wortgreifende Leidenschaft, das entsprechende Thema einmal mehr als nötig zu umrunden – mit einem Schmunzeln natürlich. Das mitunter überstrapazierte Bonmot, ein Bild sage mehr als tausend Worte, kann am Beispiel des Porträts des Architekten und Stadtvisionärs nicht treffender formuliert sein. Unangestrengte Anwesenheit, auffordernde Zurückhaltung und schalkhafter, aber respektvoller Humor – all die in dieser Photographie wunderbar eingefangenen Eigenschaften Kohls – umfangen den uneingeschränkt und herzlich willkommen geheißenen Gesprächspartner.

Dabei schreckt der in Innsbruck, Wien und Venedig Studierte vor keiner Kontroverse zurück, der er dann gegebenenfalls mit Charme, aber auch angemessener Vehemenz standfest begegnen kann. Kohls Positionen erfahren nicht nur Lob und Applaus, und entsprechend den meisten Kreativen, die mit einem größeren Schneebesen die Eier schlagen, zupfen und zerren seine Kritiker nicht nur an Ohr und Backe. Entsprechend der Fiktion – gelobt sei der Tag, an dem sich zwei Architekten einig sind – wird die mit seinem Partner Rob Krier fortgeführte Übertragung einer Idealvorstellung des dörflichen Angers in innerstädtische Gestaltungsformeln durchaus kritisch betrachtet. Darüber hinaus entwickelt Kohl ebenfalls eigene Begrifflichkeiten, wie sich architektonischer Stil in einer im größeren Maß raumgreifenden Neuansiedlung auszuformulieren hat – aber ein zweiter, fokussierterer Blick auf sein Abbild lässt rasch die durchaus zutreffende Vermutung aufkommen, wie der Tiroler mit solchem Unbill umzugehen weiß.

Der in Bozen geborene, äußerst umtriebige Vertreter einer ehemals unbenannten Nachkriegsgeneration kann der spöttisch-neidenden Bezeichnung „Boomer“ mit einer Vielzahl bemerkenswerter Tugenden lächelnd gegenübertreten – zu ungenau verliert sich die verallgemeinernde Floskel im Unscharfen. Als Partner, Vater, Lehrer und Unternehmer ist Christoph Kohl bereitwilliges Ohr und leitende Hand. Offen, ehrlich, arbeitssam und geduldig setzt er sich an einem Abend im April 2025 an seinen Arbeitstisch und wird nicht mehr aufstehen – er geht zu früh, zu leise und vor allem zu schnell. Kohls Vorstellungen einer Welt mögen diese unmerklich verändert haben, aber es sind eben jene vermeintlich kleinen Selbstverständlichkeiten, aus denen sich eine lebendige Kultur nährt und diese erhält. Jedes Ableben hinterlässt eine nicht zu füllende Leerstelle und tiefe Trauer; in der Erinnerung an Christoph Kohl allerdings treibt, unbemerkt zunächst, ein wärmender Keim mit auf, der – aus gutem Grunde – zu einem Schmunzeln verführt.

iir, april 2025

speicherstadt & brauhausberg, potsdam, skizze, 2009

speicherstadt & brauhausberg, potsdam, skizze, 2009