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this episode:
robert schad
sculptor, larians, france &
chamosinhos, portugal

floral adventures
2024

photo © robert schad

en

de

turning, wringing, pressing, the square steel undergoes multiple deformations under the hands of the sculptor robert schad until it is finally moulded into shape and strives towards the audience. the light-footedness of the linear form-finding, with which the material escapes its function-related dullness, and the impressively executed will to bind this very freshness, which erupts in spontaneity, into a powerful and valid gesture, form the conditional antipodes of the artist’s work.

like a tightly compressed cellophane paper that escapes this force and seeks to unfold itself again, schad’s works emanate this unconditional, botanical will to spread and take possession immediately. just as every plant, no matter how small, strives towards the sun in its development and thus demands its space, the artist succeeds in creating a steely counterpart to the essential concepts of growth and flourishing in an effortlessly minimalist gesture.

root and shoot, the underground and above-ground floral strands of movement also find their artistic equivalent in schad’s two-dimensional works, executed in chalk or lacquer. parallel to the sculptural formulation, they nimbly penetrate the plain white ground and skilfully play with the possibility of depth, which they might pretend to have, but cleverly omit this deception in order to find themselves formulated in steel in the actual three-dimensional space.

this is how a seed must dream its future, floating in the air towards its destiny.

iir, july 2024

Der Vierkantstahl durchläuft multiple Verformungen unter den Händen des Bildhauers Robert Schad, bis er final in Form gebracht dem Publikum entgegenstrebt. Dabei bilden sich aus der Leichtfüßigkeit der linearen Formfindung, mit der sich das Material seiner funktionsbedingten Tumbheit entwindet, und dem eindrücklich ausgeführten Willen, ebenjene in der Spontaneität eruptierende Frische wiederum in eine kräftige und gültige Geste zu binden, die sich bedingenden Antipoden der Arbeiten des Künstlers.

Entsprechend einem fest zusammengepressten Cellophanpapier, das sich dieser Gewalt entwindet und sich wieder zu entfalten sucht, entströmen Schads Arbeiten dieser unbedingte, botanische Wille zur sofortigen Ausbreitung und Inbesitznahme. Wie jede noch so kleine Pflanze in ihrer Entwicklung der Sonne entgegenstrebt und sich so, ihren Raum fordernd, Platz verschafft, gelingt es dem Künstler, in einer unaufwendig minimalistischen Geste den uressentiellen Begriffen Wachstum und Gedeihen eine stählerne Entsprechung zu setzen.

Wurzel und Trieb, die unter- und oberirdischen floralen Bewegungsstränge, finden ihre künstlerische Entsprechung ebenso in den zweidimensionalen Werken Schads, ausgeführt in Kreide oder Lack. Parallel zur skulpturalen Formulierung durchdringen sie behände den schlicht gehaltenen weißen Grund und spielen geschickt mit der Möglichkeit einer Tiefe, die sie zwar vorgeben könnten zu haben, diese Täuschung aber klug unterlassen, um sich im tatsächlichen dreidimensionalen Raum in Stahl ausformuliert wiederzufinden.

So muss sich ein Samen seine Zukunft erträumen, der in der Luft treibend seiner Bestimmung entgegenschwebt.

iir, july 2024